Tipps / Erklärungen zu Begriffen aus der Fotografie

"Filmempfindlichkeit" und heute bei Digitalkameras "Sensorempfindlichkeit"

DIN (Deutsches Institut für Normung)

ASA (American Standard Association)

ISO (International Standard Organisation)

Die Bezeichnung ISO wurde als internationaler Standard der Internationalen Organisation für Normung festgestellt, dabei handelt es sich um eine Kombination der Zahlenwerte von ASA und DIN, was ebenfalls Angaben zur Filmempfindlichkeit sind. So ergibt sich, um ein Beispiel anzuführen, die Filmempfindlichkeitsangabe ISO 100/21°. Im Standard ISO 5800 von 1987 findet sich die Spezifikation. Man findet die Angabe der Filmempfindlichkeit auf der Filmpatrone selbst wie auf der Filmverpackung, seit 1983 werden Filme auf der Patrone mit der automatisch auslesbaren DX-Kodierung bezeichnet, daraus lässt sich neben anderen Informationen die Nennempfindlichkeit des Films herauslesen. Auch die Lichtempfindlichkeitsangaben von Kameras, die über einen digitalen Sensor verfügen, sind an die Definitionen für Filme für analoge Kameras angelehnt.

Man erhält fotografische Aufnahmematerialien in verschiedenen Filmempfindlichkeiten, so bekommt man heute fotografische Filme, die eine Empfindlichkeit zwischen etwa ISO 25/15° - hier handelt es sich um einen niedrigempfindlichen Film – und ISO 3200/36° – der höchstempfindliche Film – aufweisen. So ermöglicht ein höher empfindlicher Film freihändiges Fotografieren ohne Stativ auch bei schlechten Lichtverhältnissen, kürzere Belichtungszeiten und höhere Blitzreichweiten sind möglich. Mit der Empfindlichkeit des Films steigt die Körnigkeit, was bedeutet, dass auch bei einer geringen Vergrößerung des Negativs eines empfindlichen Films die Struktur des Korns sichtbar wird. Bei niedrigempfindlichen Filmen sind zudem die Auflösung und die Schärfe besser. Ein normalempfindlicher Film weist einen Wert zwischen 100 und 200 ISO auf.

Mit der Einführung von digitalen Kameras wurde die Empfindlichkeit nur noch in ISO angegeben, ist aber identisch mit der Angabe in ASA. Sprach man beim Film von sog. "Körnigkeit", so spricht man im digitalen Zeitalter von dem sog. "Rauschen" bei hoher ISO-Einstellung

 

Die Blende

Die Blende (im Englischen aperture "Öffnung", vom Lateinischen aperire "öffnen"), wurde in analogen Zeiten mechanisch eingestellt. Sie dient der Regelung des Lichteinfalls durch das Objektiv, meist wird sie als Lamellenblende, auch als Irisblende bezeichnet, ausgeführt; dabei verschieben sich die kreisförmig platzierten Lamellen-Bleche so ineinander, dass der Lichtdurchlass weiter oder enger wird und dementsprechend das einfallende Lichtbündel größer oder kleiner wird.

Die Blende ist für zwei Funktionen zuständig: Zunächst ist sie für die Steuerung der Stärke der Beleuchtung des Fotopapiers, Films oder Bildsensors zuständig, hier gilt: Je größer die Blendenzahl, desto weniger Licht dringt durch das Objektiv. So lässt beispielsweise der Blendenwert 5,6 weniger Licht durch das Objektiv als die Einstellung 2,8. Die Belichtung wird so in Verbindung mit der Belichtungszeit geregelt.

Außerdem kann mit der Blende aufgrund ihrer ringförmigen Abschattung die Schärfentiefe beeinflusst werden. Hier gilt: Mit kleinerer Blendenöffnung, also größerer Blendenzahl, verringert sich nicht nur die wirksame Lichtmenge, sondern auch der Unschärfekreis wird durch den spitzeren Lichtkegel verringert. Das bedeutet, dass sich der Bereich des Motivs, der als scharf erscheint, vergrößert. Beim Schließen der Blende nimmt die Schärfentiefe (der Bereich der scharfen Abbildung) also zu. Demzufolge gilt also, die Schärfentiefe ist umso größer, je größer die Blendenzahl, umso kleiner die Blendenöffnung ist. Je kleiner die Schärfentiefe ist, desto kleiner ist die Blendenzahl, umso größer also die Blendenöffnung.

Im digitalen Zeitalter der Fotografie wird die Blendeneinstellung nur noch elektronisch vorgenommen. Automatiken haben in den kleinen Digitalkameras die Einstellung der Blende übernommen. Digitale Spiegelreflexkameras bieten aber immer noch die Möglichkeit der individuellen Blendenwahl.

Die Brennweite

Eine der zwei Zahlen, die ein Objektiv beschreiben, ist neben der Lichtstärke die Brennweite. Diese gibt man in mm an. Mit einer langen Brennweite (Tele) kann ein kleiner Motivausschnitt erfasst werden und dieser auf dem Foto groß abgebildet werden, mit einer kurzen Brennweite (Weitwinkel) wird ein eher großer Ausschnitt eines Motivs erfasst, dabei ist die Detailzeichnung dementsprechend geringer.

Allgemein gilt für Kleinbildkameras, dass Normalobjektive über eine Brennweite von 50 mm mit einem Bildwinkel von etwa 45° verfügen. Bei etwa 35 mm bis 28 mm beginnen Weitwinkelobjektive, dabei handelt es sich um Standart-Weitwinkel. Als Superweitwinkel bezeichnet man Objektive mit 24 mm und 20 mm Brennweite. Ab einer Brennweite von 75 bis 85 mm spricht man von einem Teleobjektiv. Bei 135 bis 200 mm spricht man vom mittleren Telebereich. Bei einer Brennweite von 300 bis 500 mm handelt es sich um Superteles, diese sind allerdings sehr schwer und sperrig und können nur unter Verwendung eines Stativs verwendet werden. Zudem gibt es Zoom-Objektive, bei denen die Brennweite verändert werden kann. Hier lässt sich festhalten, dass je größer die Angabe der Zahl (Brennweite) auf dem Objektiv ist, desto näher wird das Motiv auf dem Foto erscheinen, umgekehrt gilt, je kleiner die Zahlangabe auf dem Objektiv ist, desto entfernter erscheint das Motiv auf der Abbildung.

 

Die Bildbearbeitung

Fehler die bei der Bildbearbeitung korrigiert werden können sind beispielsweise die Über- oder Unterbelichtung, Kontrastschwäche, Bildrauschen, Unschärfe, der unerwünschte Rote-Augen-Effekt oder stürzende Linien. Diese Fehler bewirken, dass die fotografischen Aufnahmen meist zu hell, zu dunkel, zu unscharf oder auf andere Weise mangelhaft aussehen. Die Ursachen für diese Mängel können sowohl technische Probleme der Aufnahmegeräte als auch eine Fehlbedienung der Kamera sein; zudem können mangelhafte Vorlagen oder besonders ungünstige Arbeitsbedingungen als Fehlerquellen dienen. In erster Linie beinhaltet die Bildbearbeitung Techniken wie das Abwedeln, die Retusche oder das Unscharf Maskieren, aber auch andere Optimierungsmethoden. Man unterscheidet die digitale und traditionelle Bildbearbeitung.

Bei der digitalen Bildbearbeitung geht es um die computergestützte Bearbeitung von digitalen Dateien. Dabei handelt es sich meist um Rastergrafiken, wie eben Fotos aber auch gescanntes Material. Heute sind die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung äußerst vielfältig, nahezu unbeschränkt und werden meist nur durch die geringen oder mangelhaften Kenntnisse der Bildbearbeiter eingeschränkt. Professionelle Bearbeiter verwenden in erster Linie das Programm Photoshop von Adobe, andere Programm sind bereits sehr preisgünstig zu bekommen.

Bei der traditionellen Bildbearbeitung geht es um die Dia-, Foto- und Negativbearbeitung. Um diese Art der Bildbearbeitung auszuführen, sind besondere Kenntnisse und spezielle Materialen und Geräte notwendig, daher ist diese Art der Bearbeitung auch vornehmlich Spezialisten vorbehalten. Die Möglichkeiten sind auch hier sehr weitläufig, doch erfordern einen großen Aufwand.

 

DPI ----dots per Inch

Die Abkürzung DPI steht für dots per inch, was (Bild-) Punkte pro Zoll (2,54 cm) bedeutet. Es handelt sich hier um eine Maßeinheit für die Bildauflösung von Bildschirmen, Belichtern und Druckern, allgemein von Ausgabegeräten, dementsprechend gilt, dass je höher der Wert ist, desto höher ist die Auflösung beziehungsweise Druckqualität von Druckern oder Scannern. Jedes bildgebende Verfahren und jede Rastergrafik, darunter fallen auch digitale Fotos, haben eine Auflösung. Alle damit im Zusammenhang stehenden Geräte (Monitore, Ausbelichter, Drucker…) und Methoden, die es ermöglichen, Rastergrafiken darzustellen, nennt man bildgebendes Verfahren. Man unterscheidet dabei zwischen absoluter und relativer Auflösung, zu den bekanntesten Maßen der relativen Auflösung zählen die Pixeldichte in ppi (pixel per inch), die Zeilendichte in lpi (lines per inch) und eben die Punktdichte in dpi (dots per inch). Megapixel ist das gebräuchlichste Maß der absoluten Auflösung, welche die Datenmenge und dementsprechend die mögliche Wiedergabequalität einer Datei bestimmt.

Die Maßeinheit DPI wird vor allem für die Auflösung von Monitoren und Scannern verwendet, so lassen sich beispielsweise mit 400 dpi schon Bilder in guter Qualität drucken bzw. scannen. Gute Drucker ermöglichen eine Auflösung von 1200 dpi für Dateien in Fotoqualität. Um Bilder für eine Website einzuscannen, reichen schon 75 dpi, da hier die Darstellung schließlich vom Monitor bestimmt wird. Zudem sollte eine Bilddatei so wenig Speicherplatz wie möglich benötigen.

 

ESP -- Electro Selective Pattern

ESP steht für Electro Selective Pattern, was elektrische Musterauswahl bedeutet. Es handelt sich hier um eine Art der Belichtungsmessung bei Kameras. Unter ESP versteht man eine selektive Mehrfeldmessung, die auch bei schwierigen Lichtverhältnissen für eine optimale Belichtung sorgen soll. Bei der ESP-Messung wird die Bildmitte und der umliegende Bereich des Bildmotivs gemessen, dabei erfasst man relativ viele unterschiedliche Lichtwerte, aus den so ermittelten Werten wird ein Mittelwert bestimmt, der dann zur Belichtung verwendet wird.

Diese Art der Lichtmessung, ESP, eignet sich vor allem für Anfänger in der Fotografie, da hier das mit dem Objektiv ausgewählte Bild in mehrere Felder unterteilt wird, die dann jeweils ausgemessen werden: Dabei unterscheidet man einfache Mehrfeldmess-Systeme und moderne Varianten. Einfache Systeme berechen aus den jeweiligen Messungen einen Durchschnittswert, während moderne Systeme die Verteilung der Helligkeitswerte und der Helligkeit im Allgemeinen selbst analysieren und diese in einem nächsten Schritt versuchen, mit den auf einem Chip gespeicherten Szenarien, beispielsweise eine Gegenlichtsituation oder ein Sonnenuntergang, zu vergleichen. Dadurch wird es der Kamera ermöglicht, bestimmte sich wiederholende Aufnahmebedingungen zu erkennen und dementsprechend eine Belichtungskorrektur vorzunehmen. Daher handelt es sich hier um die vor allem für Anfänger zuverlässigste Art der Belichtungsmessung, unter anderem auch, weil sie am wenigsten fehleranfällig ist.

 

Farbmanagement

Oft sehen Bilder auf dem Computermonitor anders aus als bei der Aufnahme und noch einmal anders, wenn sie ausgedruckt werden, was technisch gesehen kein Wunder ist: Schließlich arbeiten drei unterschiedliche Geräte zusammen. Ein Kamera-Chip nimmt die Digitalisierung im RGB-Farbraum vor, nach der Übertragung der Bilder auf den Computer werden die Fotos am RGB-Monitor dargestellt, allerdings erfasst dieser nicht so viele Farbnuancen wie ein Kamera-Chip. Um diese auszudrucken, werden die Lichtfarben (Rot-Grün-Blau) in Druckfarben umgewandelt, da der Drucker das Papier nicht belichtet, sondern mit Tintenfarben betröpfelt. Hier ist das richtige Farbmanagement unbedingt notwendig, um trotzdem einheitliche Resultate zu erhalten, dabei werden die Geräte miteinander vernetzt.

Die Hauptaufgabe des Farbmanagements ist die Abgleichung der Geräte untereinander, diese wird über spezifische Profile vorgenommen, welche die Besonderheiten des jeweiligen Geräts beschreiben, wobei gilt, dass Drucker und Kameras konstant arbeiten, Monitore hingegen einer Abnutzung unterliegen, deren mitgelieferte Farbprofile müssen daher regelmäßig aktualisiert werden. Diese Aktualisierungen führt man mit einem speziellen Messgerät durch, dabei werden mit Hilfe einer Messsonde und einer speziellen Software die Farbwerte des Monitors ausgemessen und als neues Profil abgespeichert, so werden eventuelle Leuchtkraftverluste oder Farbstiche ausgeglichen. Erst danach kann man zur Abstimmung des Druckers übergehen, wobei die üblichen Profile verwendet werden können, so wird gewährleistet, dass man einheitliche Resultate erhält. Verfügt der Drucker über keine mitgelieferten Profile gibt es auch hier eine spezielle Software, die dafür verwendet werden kann.

 

Farbtemperatur

Bei der Farbtemperatur handelt es sich um ein Maß im Zusammenhang mit dem Farbeindruck einer Lichtquelle. Man definiert diese als die Temperatur, auf die man einen schwarzen Körper erwärmen/aufheizen muss, damit er Licht in der gleichen Farbe abgeben kann. Kelvin (kurz: K) ist die Bezeichnung für die Einheit der Farbtemperatur. So kann die Qualität des Lichts, das Lichtquellen mit der gleichen Farbtemperatur – diese nennt man metamere Lichtquellen – abstrahlen, allerdings sehr unterschiedlich sein. Metameres Licht weist beispielsweise ein kontinuierliches Spektrum auf – wie Glühbirnen -, kann sich aber auch auf ein paar so genannte Spektralbänder beschränken, wie dies bei Flachbildschirmen und Energiesparlampen der Fall ist. Um die Qualität einer Lichtquelle zu definieren, verwendet man den Farbwiedergabeindex. Vom Ausdruck Farbtemperatur abzugrenzen sind die Begriffe kalte und warme Farbe, diese liegen dem Kalt-Warm-Kontrast zugrunde.

Im Bereich der Fotografie ist die Wahl der richtigen Farbtemperatur deshalb wichtig, um ein Motiv in den korrekten Farben aufzunehmen, damit es dem natürlichen Seheindruck entsprechen kann. So beträgt die internationale Norm für mittleres Sonnenlicht, vor- und nachmittags, 5.500 Kelvin, dementsprechend sind beispielsweise Tageslichtfilme sensibilisiert. In der Digitalfotografie erfolgt die Regelung der Farbtemperatur über den Weißabgleich, dieser kann von der Kamera auch automatisch durchgeführt werden. Bei der Aufnahme im RAW-Format kann die Farbtemperatur ohne Qualitätsverluste im Nachhinein korrigiert werden.

 

Fisheye

Der Begriff Fisheye stammt aus dem Englischen, das Fisheye-Objektiv wird auch fishey-lens oder im Deutschen Fischauge genannt. Es ist ein spezielles Objektiv, das verglichen mit der Größe des Bildformates eine sehr kurze Brennweite hat. Das bedeutet, dass seine Projektionsweise – im Gegensatz zu gewöhnlichen Nicht-Fisheye-Objektiven - nicht gnomonisch ist, das heißt: Es verzeichnet. Dies bewirkt, dass gerade Linien, die nicht in der Bildmitte verlaufen, gekrümmt abgebildet werden, die Verzeichnung ist dabei extrem tonnenförmig. Flächenverhältnisse werden jedoch meist getreuer abgebildet als ein konventionelles Weitwinkelobjektiv, das nicht verzeichnet.

Das Fisheye-Objektiv verfügt in der Bilddiagonale über einen sehr großen Bildwinkel von 180°, manchmal bis zu 220°. Dieser steht im Zusammenhang mit der kurzen Brennweite und der besonderen Projektionsweise. Der Helligkeitsabfall in Richtung Bildrand lässt sich allerdings trotz des extrem großen Bildwinkels sehr leicht korrigieren, da sich der Maßstab der Abbildung zum Bildrand hin verkleinert und sich somit das Licht auf eine kleinere Fläche konzentriert.

Die Bildwirkung entspricht dem Namen des Objektives: Wie bereits erwähnt sind beim Fisheye-Objektiv alle geraden Linien, die nicht durch den Mittelpunkt des Bildes laufen, gekrümmt, was dem Bild entsprechen soll, welches ein Fisch vor sich hat, wenn er von unten durch die Wasseroberfläche schaut. Derartige Objektive eignen sich vor allem für Effektbilder oder Panoramaaufnahmen (von Landschaften); als praktisch erweist sich der Einsatz auch für Aufnahmen in Gebäuden, wenn es beispielsweise um die Abbildung eines ganzen Raumes geht. Es gilt allerdings zu bedenken, dass ein zu häufiger Einsatz den Effekt rasch abnutzt und den Betrachter ermüden kann.

 

Freistellen

In der Fotografie, aber auch in der Computergrafik und Drucktechnik, bezeichnet man den Vorgang der Befreiung eines Motivs von einem störenden Hintergrund als Freistellung. Eine Freistellung kann aus unterschiedlichsten Gründen notwendig sind, so kann ein Grund beispielsweise sein, dass sichergestellt werden soll, dass der Betrachter nicht vom Hintergrund des Motivs oder anderen unnötigen Details abgelenkt wird; in diesem Fall findet unter anderem auch das so genannte partielle Freistellen Anwendung, was bedeutet, dass unwichtige Teile des Bildes nicht zur Gänze entfernt, sondern abgeschwächt werden, dabei bleibt der Kontext des Bildmotivs erhalten und die Aufmerksamkeit des Betrachters kann dennoch auf das Hauptmotiv gelenkt werden. Ein anderes Anwendungsbeispiel ist die Freistellung von Bildern, um Ausgangsmaterial für Fotomontagen zu erhalten. Das Motiv wird also in einen anderen Bildkontext eingefügt. Freisteller spielen dementsprechend vor allem in der Werbung – im Rahmen der Werbe- und Produktfotografie – eine große Rolle.

Um Bilder und Fotos freistellen zu können werden unterschiedlichste Techniken verwendet. Vor allem die Entwicklung der digitalen Bildbearbeitungsprogramme ermöglicht eine Vielzahl an unterschiedlichen Methoden: So können beispielsweise mit Hilfe des Zauberstabs und der Chroma-/Farbmaske gleiche Farbbereiche automatisch maskiert werden, mit dem Lasso kann man freihändig Maskieren, weitere Möglichkeiten der Maskierung bieten vorgegebene Formen, wie Kreis, Ellipse, Quadrat und Rechteck. Auch ein Pfad kann zum Freistellen des Motivs erstellt werden.

 

Grafikdesign

Die zentrale Aufgabe von Grafikdesign besteht in der Gestaltung visueller Inhalte in unterschiedlichen Medien, dabei geht es darum, mit Hilfe einer spezifischen Gestaltung anderen Menschen etwas mitzuteilen. Grafikdesign bedient sich vielfältiger technischer und künstlerischer Mittel, so kann beispielsweise auch die Fotografie zum Einsatz kommen, um Grafikdesign zu verwirklichen. Geprägt wurde der Begriff von William Addison Dwiggins im Jahre 1922, damals entstand auch der Beruf des Grafikdesigners, früher waren Designer, Grafiker, Schriftsetzer, Drucker und Typographen oftmals ein und dieselbe Person, heute fallen visuelle Kommunikation und Grafikdesign in eine Unterkategorie des Kommunikationsdesigns. Grafikdesign steht stets eng im Zusammenhang mit den Ansprüchen der modernen Gesellschaft, die Hauptaufgabenbereiche sind Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und Kommunikationsaufgaben von Kultur und Wissenschaft.

Die Anwendungsgebiete von Grafikdesign sind neben den klassischen Printmedien wie Bücher und Zeitschriften außerdem – vor allem seit Ende der Achtzigerjahre – elektronische Medien mit interaktiven Eigenschaften. So beschränkt sich das klassische Grafikdesign nunmehr seit einigen Jahren nicht mehr lediglich auf das Gestalten mit und von grafischen Formen: Dementsprechend findet zunehmend der Begriff Kommunikationsdesign als ein Oberbegriff Anwendung, dieser inkludiert neben der visuellen auch die audiovisuelle und verbale Kommunikation. So finden sich Tätigkeitsfelder des Grafikdesigns in folgenden Bereichen: Illustration, Typographie, Druckgrafik, Desktop Publishing, Werbung, Branding, Corporate Design und Fotografie.

 

JPEG bzw. JPG

Die Bezeichnung JPEG steht im Zusammenhang mit der Joint Photographic Experts Group, die die JPEG-Norm entwickelt hat. Bei JPEG handelt es sich um ein Aufnahmeformat, das bei den meisten Kameras bereits Standardeinstellung ist. JPEG ist ein so genanntes „lossy-Kompressionsverfahren“, das heißt, dass je nachdem, welche Kompressionstufe verwendet wird, mehr oder weniger Details im Bild verloren gehen. Dementsprechend werden bei der Wahl einer guten JPEG-Qualität allerdings weniger Daten verworfen als bei einer schlechter eingestellten Qualitätsstufe, der Unterschied am Computer-Monitor ist dann meist nicht zu erkennen.

Das JPG-Format bietet einen entscheidenden Vorteil: Es hat eine außerordentlich kleine Größe. Deshalb wird es möglich, sehr viele Bilder auf einer Speicherkarte der Kamera zu speichern und zudem kann die Übertragung auf dem Computer rasch durchgeführt werden. Alle gängigen Grafikprogramme können mit dem JPEG-Format umgehen.

Allerdings stößt man schnell an die Grenzen des JPG-Formats, sobald man diese Daten digital nachbearbeitet, da viele der eigentlich vom Sensor aufgezeichneten Informationen beim JPEG-Format nicht mehr vorhanden sind, kommt es bei nachträglichen Eingriffen zu einer Verschlechterung der Bildqualität. Zudem stehen hier für jeden Farbkanal lediglich 8 Bit pro Pixel zur Verfügung, was bedeutet, dass für jede Grundfarbe maximal 256 Helligkeitswerte aufgezeichnet werden, was bei einem unterbelichteten Bild problematisch sein kann, da zu wenig Spielraum für Verbesserungen übrig bleibt – Im Raw-Format stehen meist 16 Bit zur Verfügung.

 

Makroobjektiv

Ein spezielles Wechselobjektiv, das auch bei einem besonders geringen Objektabstand verwendet werden kann und dabei ermöglicht, einen besonders großen Abbildungsmaßstab zu erzielen, wie beispielsweise 1:2 (die Abbildung auf dem Sensor bzw. auf dem Film ist halb so groß wie das Objekt selber) oder 1:1 (das Objekt wird in Originalgröße auf dem Sensor/Film abgebildet), bezeichnet man als Makroobjektiv. Dabei spricht man von der Makrofotografie.

Wenn der effektive Abbildungsmaßstab eines Wechselobjektivs nicht bekannt ist, kann man diesen mit Testaufnahmen bestimmen: So wird ein Objektiv ab einem Abbildungsmaßstab von 1:4 als ein makrofähiges Objektiv bezeichnet. Unabhängig davon ob es sich um ein Zoomobjektiv oder eine Festbrennweite handelt, erzielen normale Objektive einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:7 bis 1:9.

Prinzipiell sind Fotoobjektive für die Abbildung von unendlich weit entfernten Objekten gebaut, daher wird zur Abbildung von Objekten in endlicher Entfernung lediglich das Objektiv von der Bildebene entfernt, dabei sinkt die Abbildungsleistung deutlich und bildfeldabhängige Fehler – Verzeichnung beispielsweise – nehmen zu, dies führt außerdem zu starker Randunschärfe und begrenzt den Objektabstand, um ein brauchbares Ergebnis zu erhalten: Dementsprechend zeichnet sich ein echtes Makroobjektiv dadurch aus, dass es so konstruiert wurde, dass beste Abbildungsleistungen bei endlichen Objektabständen erzielt werden können. Meist verfügt ein Makroobjektiv über eine kleinere Anfangsöffnung, also über eine höhere Blendenzahl, als ein Normalobjektiv, so werden Bildfehler reduziert und die Schärfentiefe, die umgekehrt mit der Objektentfernung sinkt, erhöht.

 

Polfilter

Licht wird nach Reflexion an elektrisch nicht leitenden Stoffen (Wasser, Glas, Gräser, Blätter etc.) unter einem bestimmten Reflexionswinkel polarisiert, was bedeutet, dass es nur in einer Ebene schwingt. Ein Polfilter vor dem Objektiv bewirkt, dass das Licht nur in einer Schwingungsebene durchgelassen wird. Durch die passende Drehung des Polfilters (Wasser etwa 37°, Glas etwa 32°) wird das polarisierte Licht mit dem Polfilter ganz ausgeschaltet oder abgeschwächt: Dies ermöglicht, dass man durch Wasseroberflächen oder Schaufensterscheiben hindurch fotografieren kann. Außerdem werden senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen die Spiegelungen an Gräsern und Blättern unterdrückt, dadurch kommen die Grundfarben stärker zur Geltung, ebenso wird das Himmelsbau dunkler und viel intensiver.

Prinzipiell unterscheidet man bei Polfiltern zwei unterschiedliche Ausführungen: Es gibt lineare und zirkulare Polfilter, wobei gilt, dass die Wirkung vergleichbar ist. Zirkulare Polfilter benötigt man, wenn beim Kamerasystem mit einer Innenlichtmessung das Licht über Spiegel und Strahlenteiler geleitet wird, dabei wird zum Teil schon polarisiert, wie das beispielsweise bei allen Autofokus-Kameras der Fall ist. Verwendet man hier lineare Polfilter, so können Fehlmessungen auftreten. Ein zirkularer Polfilter hat in seinem Aufbau zusätzlich eine Verzögerungsfolie, welche bewirkt, dass das polarisierte Licht in eine Rotation versetzt wird und so ohne Probleme ungehindert die Messsysteme der Kamera passieren kann. Zirkulare Polfilter können auch für Autofokusobjektive verwendet werden.

 

RAW Datei

Als RAW Datei (vom Englischen raw = roh) oder Rohdatenformat wird das jeweils vom Modell abhängige Dateiformat bei digitalen Kameras bezeichnet, dabei werden von der Kamera die entsprechenden Daten nach dem Prozess der Digitalisierung beinahe ohne Bearbeitung auf das jeweilige Speichermedium geschrieben. Die so abgespeicherten RAW Dateien verschiedener Kamerahersteller sind allerdings nicht miteinander kompatibel, obwohl sich die Funktionsart der digitalen Bildsensoren der jeweiligen Modelle bzw. Hersteller in der Regel nicht wesentlich unterscheidet. Vorteile gegenüber der JPEG-Variante, die meist mitgespeichert wird, um ein Vorschaubild zu erhalten, liegen unter anderem in der Helligkeitsinformation, so erlaubt die herkömmliche JPEG-Variante nur 256 Helligkeitsabstufungen pro Farbkanal, während eine RAW Datei meist 10, 12 oder 14 oder noch mehr Bit an Helligkeitsinformationen enthalten, was 1024 bis 16384 Helligkeitsabstufungen ermöglicht.

Weitere Vorteile bei der Verwendung des RAW-Formats findet man in den wesentlichen kameraseitigen Gestaltungsparametern, wie Blende, Belichtungszeit und ISO sowie Objektivfilter. So werden bei reinen JPEG-Aufnahmen Parameter, die die Qualität entscheiden, wie beispielsweise Farbsättigung, Weißabgleich, Schärfung, Kontrast, Kompressionsrate und Auflösung im Moment der Aufnahme bereits festgelegt, das Fotografieren mit RAW ermöglicht es hingegen, diese Einstallung bei der späteren Konvertierung zu kontrollieren und im Fall zu korrigieren. Zwar können Bildbearbeitungsprogramme auch an fertigen JPEG-Dateien Korrekturen durchführen, doch geht dies stets mit einem Verlust an Bildinformationen und somit an Qualität einher.

 

Retusche

Man spricht von Retusche (aus dem Französischen retouche = Nachbesserung), wenn man nachträglich ein Foto verbessert bzw. verändert. Dies geschieht manuell – sowohl im digitalen als auch im analogen Bereich der Fotografie –, wobei das gesamte Bild, einzelne Bildbereiche oder Bildpunkte verändert werden können. Dieser Begriff wird in der Fotografie, in derdigitalen Bildbearbeitung, aber auch in der Optik oder Archäologie verwendet.

Bei der analogen Retuscheunterscheidet man beispielsweise die Schab- und Pinselretusche. Bei der Schabretusche wird mit Hilfe eines Skalpells die Farb- oder Silberschicht eines Bildes entfernt, um so störende Bereiche zu entfernen, dabei hängt das Ergebnis von der Fertigkeit des Retuscheurs ab, oft kombiniert man diese Art der Retusche mit der Pinselretusche, dabei wird mit sehr feinen Pinseln und einer geeigneten Farbe das analoge Bildmaterial übermalt, es findet ein Einfärben, keine deckende Bemalung der Bildteile statt, auch hier hängt das Ergebnis vom Retuscheur ab. Früher wurden oft Marderhaarpinsel und Eiweißlasurfarben eingesetzt.

Bei der digitalen Kopierretusche werden beispielsweise einzelne Bildteile kopiert und dann auf andere Bildelemente übertragen, dabei können die Stärke, aber auch andere Kriterien der Kopie selbst bestimmt werden. Im Rahmen der Pinselretusche werden mit einer Farbe Bildelemente übermalt, auch hier können die Deckkraft und weitere Kriterien selbst bestimmt werden. Es geht bei der Retusche darum störende Elemente, wie Schmutz oder Flecken, zu entfernen oder eine Veränderung der Schärfe herbeizuführen. Heute ist die Fotomanipulation ein wichtiges Schlagwort im Bereich der modernen Fotografie.

 

Scanner

Ein Scanner (vom Englischen: to scan = untersuchen, abstasten) ist ein Datenerfassungsgerät, das zur Digitalisierung von Bilddateien eingesetzt wird, dabei wird ein Objekt auf eine regelmäßige, systematische Weise vermessen oder abgetastet. Es geht darum, mit Messinstrumenten durch eine hohe Zahl von einzelnen Messungen ein Gesamtbild zu erzeugen. Scanner arbeiten in den meisten Fällen nach folgendem Prinzip. Zunächst wird die Bildvorlage beleuchtet, das dabei reflektierte Licht wird über eine so genannte Stablinse, die für die Bündelung des reflektierten Lichtes und die Eliminierung von Streulicht verantwortlich ist, an einen optoelektronischen Zeilensensor weitergeleitet: Man bezeichnet dies als schnellen Scan, englisch: fast scan. Bei einem langsamen Scan, englisch: slow scan, werden die analogen Lichtsignale Pixel für Pixel durch Analog-Digital-Wandlung durchwegs in Digitalsignale umgewandelt, gleichzeitig wird die Sensoroptik oder die Vorlage Schritt für Schritt senkrecht zur Sensorausdehnung bewegt.

Mit Hilfe eines Flächensensors können flächenhafte Teile der Vorlage oder die gesamte Vorlage gleichzeitig gescannt werden. Bei einem erneuten Scandurchgang kann nach der Verschiebung der Sensoren im so genannten Subpixelbereich die Bildauflösung und gegebenenfalls auch die fotografische Auflösung dementsprechend erhöht werden.

Die Qualität eines Scanners wird je nach Einsatz von der Abtastauflösung (auch Ortsfrequenz oder Abtastfrequenz), Ausgabefrequenz (Ausgabeauflösung), Rasterfrequenz, Dichteumfang (Dynamik), Farbtiefe, Tonwertumfang (Graustufen) und von der Scan-Geschwindigkeit bestimmt.

 

Sepia

Wird das Aussehen einer Fotografie als Sepia bezeichnet, so weist diese im Unterschied zur Schwarzweißfotografie eine gelblich-bräunliche Tönung auf. Es handelt sich bei Sepia in der Fotografie um eine spezielle Farbcharakteristik. Der Name stammt ursprünglich vom Farbstoff, der aus dem Tintenbeutel von Tintenfischen (Sepien) gewonnen wird.

Dieses besondere Sepia-Aussehen kann bei Fotografien auf verschiedene Arten entstehen. So wird beispielsweise bei alten fotografischen Abzügen – Fotografien, die von einer analogen Kamera stammen, mit der Zeit der Schwarz-Anteil aufgrund der UV-Strahlung bräunlich und das Weiß auf dem Fotopapier verfärbt sich so nach einer bestimmten Zeit gelblich-cremefarben. Fast alle Abzüge, die älter als 60 Jahre oder mehr sind, weisen diese spezielle Sepia-Charakteristik auf. Bei herkömmlichen Schwarzweiß-Abzügen eines Negativfilms kann man mit Hilfe bestimmter chemische Farbbäder verschiedene Sepiatönungen erzeugen, diese Färbebäder werden zum Beispiel auf der Basis von Natriumhydroxid und Thioharnstoff hergestellt. Bei vielen modernen digitalen Kameras ist heute in der Regel ein entsprechender Modus vorhanden, der den digitalen Bilddateien eine Sepiatönung verleiht. Außerdem stellt es heutzutage kein Problem dar, mit Hilfe von geeigneten Bildbearbeitungsprogrammen diesen Effekt im Nachhinein zu erzeugen. Zudem besteht die Möglichkeit auch bei gedruckten Bildern – beispielsweise im Offset-Druck, einen guten Sepia-Tönungs-Effekt zu erzielen, dabei wird ein zusätzliches Schwarzweißbild mit einer so genannten Schmuckfarbe gedruckt, dies wird als Duplexdruck bezeichnet.

 

Spiegelreflexkamera

Bei einer Spiegelreflexkamera handelt es sich um eine besondere Kameraart, bei der im Sucher das vom Objekt erfasste Bild über ein spezielles Spiegelsystem sichtbar wird, dementsprechend gilt, dass der so sichtbare Bildausschnitt im Sucher mit dem Objektivbild übereinstimmt. Bei dieser Bauart – auch als SR-Kamera bezeichnet, wird das Motiv zur Betrachtung also vom Objektiv über einen Spiegel umgelenkt, um auf der Mattscheibe abgebildet zu werden. Zudem unterscheidet man zwischen einäugigen (im Englischen SLR: single-lens reflex camera) und zweiäugigen Spiegelreflexkameras (im Englischen TLR, twin-lens reflex camera). Spiegelreflexkameras, die über einen digitalen Sensor verfügen, werden kurz als DSR oder DLSR (SR = Spiegelreflex) bezeichnet.

Folgendermaßen funktioniert eine Spiegelreflexkamera: Zunächst gelangt das Licht durch die Linse des Objektivs, wo es von einem Schwingspiegel reflektiert und auf die Einstellscheibe projiziert wird. Durch die Reflexion des Pentaprismas und mit Hilfe einer Sammellinse wird das Bild im Sucher schließlich sichtbar. Manche SR-Kameras verfügen anstelle eines Prismensuchers mit Pentaprisma über einen Porro-Spiegelsucher oder über einen Lichtschachtsucher. Wenn man ein Bild mit der Spiegelreflexkamera aufnimmt, klappt bei der einäugigen Spiegelreflexkamera der integrierte Spiegel nach oben und es öffnet sich der Verschluss, somit wird das Bild nicht mehr umgelenkt(in das Pentaprisma), sondern es gelangt dabei direkt auf den Film bzw. die Filmebene.

 

Stativ

Fotografen verwenden ein Stativ (im Englischen: monopod oder tripod, abhängig von der Beinanzahl), um darauf eine Kamera zu befestigen und diese so stabil aufzustellen. Das Stativ wird in erster Linie verwendet, um verwacklungsfreie, scharfe Bilder auch bei schlechten Lichtsituationen (Dämmerung, Dunkelheit, Innenräume) zu erzeugen. Vor allem bei der Verwendung von langen Brennweiten ist wegen des kleinen Bildwinkels eine große Verwacklungsgefahr gegeben, so dass der Einsatz eines Stativs unverzichtbar ist. Zudem wird so eine sorgfältigere Kameraausrichtung ermöglicht. Bei der Verwendung von Großformatkameras ist ein Stativ fast immer unentbehrlich.

Bei Fotostativen geht es nun darum einen Kompromiss zwischen Vielseitigkeit, Gewicht und Handlichkeit zu finden: Sie sind gegenüber Vermessungsstativen deutlich leichter, aber auch etwas instabiler. Zusätzlich verfügen sie über eine ausziehbare Mittelsäule, die es ermöglicht, den Aufnahmestandpunkt weiter zu erhöhen, bei manchen Stativen kann man diese auch umgekehrt montieren, um extrem niedrige Aufnahmestandpunkte zu erhalten. Außerdem dienen Fotostative dazu, um das schwere Gewicht mancher Kameras zu tragen, das ist beispielsweise in der Natur- oder Sportfotografie sehr wichtig. Schwere und große Teleobjektive verfügen über eigene Anschlüsse, um diese auf Stativen zu befestigen.

Am häufigsten sind Stative als Dreibeinstative gebaut, erhältlich sind auch Einbeinstativ, die sehr handlich sind. Mini- oder Tischstative sind sehr klein, sie finden Einsatz für kleine Digitalkameras oder Webcams. Weiters gibt es Klemmstativ, Schulter- und Baumstative.

 

Teleobjektiv

Ein Teleobjektiv hat – verglichen mit einem Normalobjektiv – eine längere Brennweite und einen kleineren Bildwinkel; dadurch wird ermöglicht, dass – ähnlich wie mit einem Prismenfernglas – weit entfernte Aufnahmeobjekte näher herangeholt (eingezoomt) bzw. vergrößert werden, dementsprechend haben Teleobjektive eine geringere Schärfentiefe.

Ein Teleobjektiv wird in der Regel als Wechselobjektiv an eine passende Kamera angeschlossen, normalerweise sind diese nie fest integriert in einer Kamera. Nicht zu verwechseln ist das Teleobjektiv mit dem Zoomobjektiv, das zwar eine Verstellung der Brennweite erlaubt, dabei muss allerdings nicht unbedingt eine Tele-Brennweite erreicht werden.

Im Bereich der Makrofotografie werden Teleobjektive gerne verwendet, da sie einen größeren Arbeitsabstand zwischen Aufnahmeobjekt und Objektiv ermöglichen als Weitwinkel- oder Normalobjektive, dadurch können zum Beispiel Beleuchtungsmöglichkeiten deutlich vereinfacht werden. Die für Teleobjektive charakteristische geringe Schärfentiefe wird dementsprechend genutzt, wenn lediglich das wesentliche Motiv scharf abgebildet sein soll. Brennweiten zwischen 80 und 105 mm werden gerne für die Porträtfotografie verwendet, da so verzerrungsfreie Abbildungen von Gesichtern erreicht werden können, zudem kann die Person vom Hintergrund herausgelöst werden. Standardteleobjektive sind Objektive (auf Kleinbild bezogen) mit einer Brennweite zwischen 135 und 200 mm, diese finden Verwendung auf Reisen, aber auch für die Naturfotografie. Superteleobjektive mit Brennweiten ab 300 mm werden in erster Linie für die Sport- und Tierfotografie verwendet.

 

TIFF

Bei TIFF (Tagged Image File Format) handelt es sich – neben EPS und PDF – um eines der wichtigsten Formate zum Austausch von Daten in der Druckvorstufe in Druckereien und Verlagen. Ursprünglich wurde das TIFF-Format – auch TIF-Format – von Aldus (von Adobe 1994 übernommen) und Microsoft für gescannte Rastergrafiken und deren Farbseparation entwickelt, diese Dateien besitzen den MIME-Typ image/tiff.

TIFF wird deshalb dafür verwendet, weil es das von ihnen gebrauchte CMYK-Farbmodell unterstützt. TIFF kommt auch im Internet zur Anwendung, um Nutzern, wie beispielsweise Verlagen oder Agenturen, Bilder in hoher Auflösung und verlustfreier, druckfähiger Qualität zur Verfügung stellen zu können. Aufgrund dieser Vorteile wird in Kauf genommen, dass diese Dateien weitaus mehr Speicherplatz benötigen als die Größe von komprimierten JPG-Bilder, die zudem verlustbehaftet sind. TIFF hat sich mittlerweile als Standard für digitale Dateien mit hoher Qualität etabliert. Bei einigen Kameras kann man Bilder im TIFF-Format speichern, was Vorteile bietet: Es werden keine Bilddaten verworfen, wie bei JPEG, zudem wird eine Farbtiefe von 16 Bit pro Kanal ermöglicht. Ein Nachteil ist, dass dabei mehr Speicherplatz verwendet wird, da die TIFF-Dateien extrem groß sind. So benötigt ein 6 Megapixel Foto in diesem Format etwa 30 Megabyte. TIFF lässt allerdings mehr Spielraum für Korrekturen der Belichtung als JPEG.

 

Tonwertumfang

Mit Hilfe des Tonwertumfangs wird angegeben, wie viele Farbinformationen, also Tonwertstufen, eine Bilddatei oder ein Bild enthalten. In der Regel wird dieser in Bit angegeben. Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen: 256 Tonwertstufen lassen sich mit 8 Bit pro Pixel darstellen (28 = 256). Dieser Tonwertumfang entspricht einem Graustufenbild. Der Tonwertumfang eines herkömmlichen RGB-Bildes verfügt über 3 Farbkanäle, die wiederum über je 8 Bit verfügen, das ergibt einen Wert von insgesamt 24 Bit, mit 256 x 256 x 256. Das ergibt 16.777.216 mögliche Farbinformationen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das Folgendes: Der Tonwertumfang bezeichnet mit seinen Werten die Differenz zwischen der dunkelsten und der hellsten Stelle des jeweiligen RGB-Bildes. Somit ist der ideale Tonwertumfang eines digitalen Bildes die ausgeglichene Balance zwischen dunklen und hellen Farbtönen, außerdem enthält es meist eine Spreizung von reinem Schwarz bis reinem Weiß.

Mit Hilfe einer Bildbearbeitungs-Software, wie beispielsweise Gimp oder Adobe Photoshop, kann mit der Funktion Tonwertkorrektur der Tonwertumfang eines Bildes genau reguliert werden. Bei der Tonwertkorrektur handelt es sich um eines der wichtigsten Werkzeuge, um Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung zu regulieren. In der manuellen Korrektur liefert sie auch die besten Ergebnisse. Der Tonwertkorrektur dient das Histogramm als Hilfsmittel, um die hellen und dunklen Bereich exakt zu unterscheiden und daraufhin gezielt zu korrigieren.

 

Unscharfmaskierung

Unscharfmaskierung, im Englischen Unsharp Masking (USM), ist ein Verfahren, das im Bereich der digitalen Bildbearbeitung und in der Dunkelkammer verwendet wird, um ein Bild scharf zu zeichnen. Die Qualität des so bearbeiteten Bild ist dabei von der Güte des verwendeten Algorithmus abhängig.

Bei diesem Verfahren zur Verbesserung der Durchzeichnung einer Aufnahme wird von einem Negativ in der Dunkelkammer ein transparentes, unscharfes Positiv angefertigt, das dann gemeinsam mit dem Negativ vergrößert wird. Dies wird durchgeführt, um eine Betonung der Kanten im Bild zu erhalten, was zu einer Verbesserung des Kontrasts führt, dabei werden deutlich mehr Details auf dem Bild sichtbar. Dementsprechend verfügen auch die gängigsten digitalen Bildbearbeitungsprogramme über eine Funktion zum Scharfzeichnen von digitalen Fotos, deren Ursprung auf dieses Verfahren in der Dunkelkammer zurückgeht. So bedeutet Unscharf Maskieren in der digitalen Bildbearbeitung eine Filtermethode, um den Schärfeeindruck von digitalen Fotos durch die Anhebung des Kontrasts von kleinen Helligkeitswechseln zu erhöhen. Dabei wird zunächst eine unscharfe Kopie gefertigt, das unscharfe Bild wird in der Digitaltechnik dann vom Ausgangsbild subtrahiert und man erhält somit ein schärferes Foto, dessen Kontrast verstärkt ist. So geschärfte Bilder wirken detailreicher, weil die menschliche Wahrnehmung hinsichtlich der Erkennung von Linien und Kanten optimiert ist. Die Digitaltechnik erlaubt neben dem Unschärfegrad und der Helligkeit des Transparenzbildes zusätzlich die Einführung von weiteren Parametern, um die Schärfung zu steuern.

 

Vignettierung

Als Vignettierung wird die häufig auftretende Abdunkelung der Bildecken bezeichnet, das heißt, dass bei korrekter Belichtung der Bildmitte das Bild mit wachsender Entfernung von der Mitte immer mehr unterbelichtet wird, vor allem bei Weitwinkel-Objketiven muss man mit diesem Problem kämpfen, weniger davon betroffen sind Teleobjektive.

Die Verzeichnung beispielsweise ist im Objektiv selbst fest eingebaut und kann nicht vermieden werden, das Auftreten einer Vignettierung ist jedoch abhängig von der gewählten Blende. Am stärksten ausgeprägt ist sie bei offener Blende, meist bringt ein Abblenden um ein oder zwei Werte Besserung, ab drei Stufen sollte sie in den meisten Fällen verschwinden. Zudem gilt, dass es sehr abhängig vom jeweiligen Motiv ist, ob eine auftretende Vignettierung überhaupt bzw. als sehr störend empfunden wird. So wird sie beispielsweise bei Porträt-Aufnahmen sicher nicht so sehr auffallen wie bei der Architekturfotografie.

Allerdings kann eine Vignettierung auch durch das falsche Verwenden von Zubehör entstehen; so kann beispielsweise eine Gegenlichtblende – Sonnenblende –, wenn sie nicht zum entsprechenden Objektiv passt, auch zur Abdunkelung in den Bildecken führen, das gleiche gilt für eine zu große Filterfassung. Die digitale Bildbearbeitung ermöglicht es, diesen unerwünschten Helligkeitsabfall einfach herauszurechnen, dabei werden die Ränder aufgehellt. Dazu gibt es spezielle Filterprogramme, die mit den für das jeweilige Objektiv passenden Korrekturwerten arbeiten.

 

Weitwinkelobjektiv

Das Weitwinkelobjektiv hat einen Bildwinkel, der größer ist als jener, welchem den Eindruck des menschlichen Auges entspricht. Gegenüber einem Normalobjektiv hat es eine kürzere Brennweite und einen größeren Bildwinkel; was bedeutet, dass ein größerer Bereich abgebildet werden kann, dementsprechend werden die einzelnen Gegenstände allerdings kleiner abgebildet, da "mehr" auf den Bildausschnitt gelangen kann. Bei gleicher Motiventfernung wird der Bildmaßstab bei einem Weitwinkel verkleinert, daher stammt die für das Weitwinkelobjektiv charakteristische große Schärfentiefe.

Weitwinkelobjektive beginnen etwa bei 35 mm Brennweite (leichtes Weitwinkelobjektiv) bzw. 28 mm Brennweite (klassisches Weitwinkel). Die typischen Anwendungsbereiche sind die Landschaftsfotografie, Architekturfotografie und Innenaufnahme, da ein Weitwinkelobjektiv beim Fotografieren einen größeren Bildwinkel bietet und somit ein größerer Teil des Motivs abgebildet werden kann, wenn kein anderer Aufnahmestandort erwünscht oder möglich ist.

Typische Fehler, die bei der Verwendung eines Weitwinkelobjektivs auftreten, sind die so genannten "stürzenden Linien", die beispielsweise bei der Aufnahme von Gebäuden entstehen, wenn die Kamera gehalten wird. Ein anderes Charakteristikum ist die Verzerrung/Verzeichnung: Ein Objekt erscheint, je weiter es auch dem Bildmittelpunkt rückt, umso stärker verzerrt. Es kann sich beispielsweise um eine tonnenförmige Verzeichnung handeln, diese Verzeichnung ist umso ausgeprägter, je stärker das Weitwinkelobjektiv, also je geringer die Brennweite, ist. Sowohl stürzende Linien als auch Verzeichnung lassen sich mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen beheben.

 

Zoomobjektiv

Bei einem Zoomobjektiv, oder kurz Zoom, handelt es sich um ein Objektiv mit variabler Brennweite, das heißt, es wird innerhalb des Brennweitenbereichs ermöglicht, den Abbildungsmaßstab zu verändern, ohne dabei den Standort wechseln zu müssen. Durch das Verschieben der Linsenelemente im Objektiv wird eine Veränderung der Brennweite bewirkt, dies erfolgt, indem man den Ring am Objektiv dreht oder verschiebt oder – beispielsweise bei Digitalkameras – die Zoomtaste bei einem motorisch gesteuerten Zoom drückt. So ist es bei hochwertigen Kameras möglich, eine stufenlose Anpassung des Ausschnitts an das Motiv vorzunehmen; bei einfacheren analogen oder digitalen Modellen ist oft nur eine etwas gröbere Abstufung möglich. Außerdem gibt es bei manchen Objektiven und Kameras die Möglichkeit, ein Stufenzoom zu aktivieren: In diesem Fall können dann lediglich typische Brennweiten angewählt werden, was beispielsweise bei der Aufnahme von Panoramen sehr hilfreich sein kann. Ein Zoomobjektiv kann als gewichtssparende und kostengünstige Alternative zu einem Satz von Objektiven mit jeweils fester Brennweite, die den Bereich von Tele- und Weitwinkelobjektiven abdecken, eingesetzt werden. So wird im Gegensatz zu einem Objektiv mit fester Brennweite nicht eine Brennweite, sondern der gesamte abgedeckte Bereich der Brennweite auf dem Objektiv angegeben, wie beispielsweise 18-55 mm oder 55-200 mm. Zoomobjektive bieten auch Vorteile, wenn es darum geht sich schnell ändernde Motive aufzunehmen, wenn keine Zeit oder Gelegenheit (Sand, Staub, Feuchtigkeit) für einen Wechsel der Objektive gegeben ist.
 

Faustregeln - Foto Tipps - Allgemeines für gute Bilder

Für die Fotografie gibt es eine Menge von Faustregeln. Viele davon sind wirklich gut und hilfreich und können helfen bessere Fotos zu machen. Wie bei jeder Regel gilt aber besonders bei den fotografischen: die Ausnahme bestätigt die Regel.    Damit meine ich, dass manchmal ein bewusstes Brechen einer Regel zu einem noch besseren Bild führt als deren Einhaltung. Der Punkt hierbei ist aber, dass es BEWUSST passieren sollte. Nur wer die üblichen Regeln kennt, kann auch einmal    erfolgreich gegen den Strom schwimmen. Hier einige Beispiele:
 
Bildaufbau allgemein

• Das Motiv nicht mittig im Bild platzieren.
• Das Hauptmotiv gehört vertikal und horizontal in den goldenen Schnitt.
• Wenn das Bild langweilig ist, bist du nicht nah genug dran.
• Das schönste Licht ist kurz nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang.
• Nachtaufnahmen macht man in der "blauen Stunde" kurz nach Sonnenuntergang.


Portrait

• Der Schärfepunkt gehört auf das vordere Auge.
• Das größere Auge sollte im Bild das vordere sein.
• Augen brauchen ein Spitzlicht, damit sie lebendig wirken.
• In Blickrichtung mehr Freiraum neben dem Kopf lassen, als in die andere Richtung.
• Weiches Licht für Frauen, hartes Licht für Männer.
• Portraits macht man mit einem leichten Teleobjektiv (70-135 mm bei Kleinbild).
• Der Hintergrund eines Portraits gehört unscharf und ruhig.
• Portraitformat ist Hochformat.
• Sei auf Augenhöhe mit der Person, Kamera gerade halten - bei Kindern in die Knie gehen.
• Benutze natürliche Rahmen (Fenster, Türrahmen...) um der Person einen Rahmen zu  geben.
• Im Studio: Das Modell 1/3 vor dem Hintergrund, die Kamera 2/3 davor.


 Landschaft

• Den Horizont außermittig platzieren.
• Äste im Vordergrund bringen Tiefe in ein Bild.
• Die Weite einer Landschaft fängt man mit einem Weitwinkel ein.
• Landschaften sollten komplett scharf abgebildet sein.
• Kleine "Fotowölkchen" machen dem Himmel interessanter.
• Halte den Horizont gerade, besonders wenn eine Wasserfläche im Bild ist.
• Rahme die Weite der Landschaft mit einem passenden Vordergrund ein.
• Benutze einen Grauverlauf-Filter gegen zu hellen Himmel, oder HDR nutzen.


 Architektur

• Stürzende Linien vermeiden.
• Fassaden bekommen bei leicht seitlichem Licht mehr Struktur.
• Suche geometrische Strukturen: Diagonalen, Kreise, Rechtecke, Fluchtpunkte.

Technik

• Vermeide den Digitalzoom.
• Fokussiere vor der Aufnahme gezielt auf dein Motiv.
• Benutze ein Stativ wann immer es geht.
• Fotografiere mit niedriger Empfindlichkeit (kleine ISO-Werte).
• Benutze immer die höchste Auflösung der Kamera (ohne Interpolation).
• Vermeide Spitzlichter, (außer, wenn gewollt bei Portraits) benutze die Belichtungskorrektur.
• Betrachte das Histogramm zur Beurteilung der Belichtung, lerne es zu verstehen.
• Benutze bei Serien mit gleichem Licht einen festen Weißableich, damit die Farben nicht    schwanken.
• Verwende eine Graukarte (wenn vorhanden) für den manuellen Weißabgleich.
• Fotografiere RAW für die höchste Bildqualität.
• Bearbeite die Bilder im Computer nach.
• Wandel erst in der Bildbearbeitung mit dem Kanalmixer in Schwarzweiß um.
• Schärfe erst (ganz am Ende) in der Bildbearbeitung.

Blitz

• Der eingebauten Blitz eignet sich nur zum Aufhellen von Schatten.
• Verwende, wenn möglich, einen entfesselten Blitz, also getrennt von der Kamera.
• Benutze Lichtformer (Softboxen, Reflektoren) um das Blitzlicht weicher zu machen oder blitze    indirekt gegen Wand oder Decke. Achtung bei Holzdecken, wegen Rotstich, Weißabgleich!
• Passe das Blitzlicht per Farbfilter-Folie (wenn vorhanden) dem Umgebungslicht an.
• Benutze eine möglichst lange Zeit um viel natürliches Umgebungslicht einzufangen. Achte aber   auf Bewegungsunschärfe!


 Kreativität

• Benutze eine Festbrennweite und "erlaufe" dein Motiv.
• Fotografiere in Schwarzweiß.
• Experimentiere mit extrem geringer Schärfentiefe.
• Setze für Dich Fotothemen für eigene "Safaris" fest.